Haselbach

Schon sehr früh wurde der Ortsname so wie heute geschrieben. Leicht geänderte Schreibungen in den verschiedenen Urkunden fallen auf.

1002 Hasalbach, 1214 Haselbach, 1230 Haselpach, 1270 Haselnach, 1289 Haselach, 1498 Haslpach, 1663 Haßlpach, 1671 Haslbach, dann Haselbach.

Siedlung an einem Bach in haselnussreicher Gegend.

 

Haselbach Wappen

Haselbach war sicherlich längere Zeit der Sitz der adeligen Weinmayr. Siebmacher bringt aus dem Jahre 1458 ein interessantes Wappen dieser Sippe.

1. Wappenbeschreibung
Schild: Im g. Schild ein # Bockskopf mit langen, herunterhängenden Hörnern.
Helm: Stechhelm mit g. Krone.
Kleinod: Auf dem Helm der Bockskopf wie im Schild.

Im Jahre 1849 wurde auf dem Friedhof in Haselbach ein 2. Wappen gefunden, eingeschlagen auf einem gut erhaltenen Grabstein.

2. Wappenbeschreibung
Schild: Von rechts unten nach links oben geteilt, in jeder Hälfte ein springendes Windspiel (Windhund = Jagdhund).
Helm: Auf dem Stechhelm 2 stark gewölbte Büffelhörner die eine Kaverne bilden, darin ein weiteres Windspiel.
Kleinod: Das Windspiel.
Decken: An den Längsseiten zierlich verschlungene Decken.
Farben: Unbekannt, vermutlich gold und blau.

Anmerkung:
Beide Wappen sind offensichtlich Embleme des Weinmayr-Klans. Sicherlich waren aus diesem Geschlecht mindestens 2 Generationen und Blutsverwandte in Haselbach sesshaft. So überrascht es nicht, dass die Kleinodien (Bock und Jagdhunde) auf dem Beruf der Wappeninhaber aus dem Weinmayr-Klan hinweisen.

 

892: In den Traditionen des Hochstiftes Freising haben wir die 1., allerdings nicht gesicherte Urkunde über Haselbach.
1002: Kloster Monheim als Grundherr in Haselbach signifiziert.
1214: Der Ministeriale Schilher, Pappenheimer, in Haselbach sesshaft.
1223: Otto v. Haselbach als Zeuge, ein Haselbacher Adeliger.
1283: „Herr Heinrich Vorsteher von Haselbach“; Kirchensatz die Bischöfe von Augsburg, ab 1395 das Frauenkloster Monheim.
1322: Am 04.12. schenkt Ludwig der Bayer dem Kloster Niederschönenfeld zwei Huben in Haselbach und 1334 einen Hof zu Mochenbach (schon 1240 genannt).
1340: Ein „prepositus Gumppenbergii“ auf einer Hube in Haselbach, Beginn der Einbeziehung des Dorfes in den Herrschaftsbereich der v. Gumppenberg.
1404: Herzog Ludwig VII., der Bärtige, belehnt Heinrich v. Gumppenberg mit zwei Höfen in Haselbach.
1415: Jörg Waller von Perchtolzheim wird mit einem Hof in Haselbach belehnt.
1458: Grabstein für J. Weinmair, Herr von Haselbach, 1849 entdeckt und später rechts vom Kircheneingang in die Kirchenmauer eingesetzt.
1468: Scharwerkswagen stellen vier Bauern und Hübler in Haselbach.
1472: Stephanus Keller de Haselbach studiert in der eben gegründeten Universität Ingolstadt.
1500: Kirche gebaut, seit 1557 die v. Gumppenberg Patronatsherren.
1551: Den Edelmannsitz in Haselbach hat jetzt eine Wittfrau, die Grossin genannt, vorher saßen die Haupel darauf.
1713: Pfarrhof gebaut, 1871 erneuert.
1817: Schulhaus errichtet, 1872 Neubau, 1969 Schule aufgegeben.
1937: „Das Jahr der Reife“ von A.M. Miller, der Roman von Haselbach.
1976: Eingliederung nach Ehekirchen.